Alles aufs Mal oder gestaffelt investieren mit Dollar Cost Averaging (DCA)?

Alles aufs Mal zu investieren ist meist besser, als gestaffelt über einen längeren Zeitraum. Lassen Sie uns dies hier kurz erklären.

Haben Sie einen grösseren Investitionsbetrag auf der Seite? In dem Fall gibt es zwei Vorgehensweisen: Eine Einmalinvestition, also alles aufs Mal investieren – oder gestaffelt in regelmässigen Intervallen über einen längeren Zeitraum. Bei Letzterem spricht man von «Dollar Cost Averaging» (DCA). 

Wie der «Dollar Average Effect» (Durchschnittskosteneffekt) wirkt 

An der Börse geht es ständig auf und ab. Das ist ganz normal. Anlegen nach DCA bedeutet, dass man auf diese Schwankungen eingeht: Statt grosse Einmalzahlungen zahlt man beispielsweise monatlich oder quartalsweise ein. Die Idee: Wenn die Kurse gerade niedrig sind, kauft man mit dem gleichen Investitionsbetrag naturgemäss mehr Anteile, als wenn die Kurse hoch sind. Dank dem Durchschnittskosteneffekt entsteht ein Durchschnittspreis für die gekauften Aktien, der zwar über dem niedrigsten, aber auch unter dem höchsten Preis liegt:

Was sind die Vorteile von «Dollar Cost Averaging» (DCA)?

Durch das gestaffelte Anlegen mit DCA reduziert man das Risiko, dass man für die Einmaleinlage den ungünstigsten Zeitpunkt wählt, wenn die Kurse gerade hoch sind. Verluste rund um Aktien liessen sich also auf diese Weise begrenzen, so die Annahme. Anleger versprechen sich, mit dem Effekt von «Dollar Cost Averaging» die Rendite zu steigern und das Risiko zu reduzieren.

Zahlt sich der Investieren mit dem «Cost Average Effect» wirklich aus? Studien sagen nein. 

Sind regelmässige und gestaffelte Investitionen nun wirklich rentabler? Mehrheitlich nicht, wie beispielsweise die Studie von 2012 von Vanguard Research zeigt. 

In der Mehrheit der Fälle schnitten Einmalzahlung deutlich besser ab, als Investitionen mit der DCA-Methode. Der Grund liegt auf der Hand:  Weil an der Börse geschichtlich betrachtet positive Monate öfters vorkommen als negative, verpasst man bei gestaffeltem Investieren Renditechancen.  

Die Studie fand zudem heraus, dass nicht nur die Rendite, sondern auch der Sharpe Ratio – ein Mass für das Risiko – bei der Einmalzahlung besser ausfällt:

Vor diesem Hintergrund sind Einmalzahlungen in den meisten Fällen besser. Historisch gesehen haben Aktien und Obligationen deutlich zugelegt und die Anlegerinnen und Anleger für das eingegangene Risiko entsprechend entschädigt. Wenn die Märkte also mehr oder weniger kontinuierlich weiter ansteigen, sind Einmalzahlung besser, da das Geld länger investiert ist und man so langfristig eine höhere Rendite erwarten darf.

Wann macht die DCA-Methode dennoch Sinn?

Wenn es in erster Linie um die Verringerung des kurzfristigen Abwärtsrisikos geht, kann die DCA-Methode eine gute Alternative sein. Das Problem des richtigen Einstiegzeitpunktes («Market Timing») wird insofern entschärft, als die Einzahlungen auf einen Zeitraum ausdehnt werden. Auch bei sehr volatilien Vermögenswerten, wie zum Beispiel beim Bitcoin, kann die DCA-Methode sinnvoll sein.

Bei langfristigen Anlagen ist jedoch trotzdem von der DCA-Methode abzuraten: Es ist immer noch die bessere Strategie, das Risikoprofil und damit die Vermögensstruktur langfristig anzupassen und alles auf einmal einzuzahlen.