
Ist das Schlimmste hinter uns?
Nach einer starken Korrektur zu Beginn der Ukraine-Krise haben die weltweiten Aktienindizes wieder deutlich aufgeholt. Die Mehrheit der Anleger hält eine starke Wirtschaftsabschwächung für unwahrscheinlich und sieht Möglichkeiten für eine diplomatische Auflösung des Konflikts in der Ukraine.
1. Aktien
Anleger schauen also wieder optimistischer in die Zukunft. Die Stagflationsängste dürften weiterhin abnehmen und die Wachstumsraten dürften ebenfalls positiv überraschen. Diese Faktoren werden die weltweiten Börsen stützen.
2. Obligationen
Der Ausverkauf an den Bondmärkten beschleunigt sich. Vor allem bei den kurzläufigen US-Staatsanleihen haben die konservativen Töne von Fed-Chef Jerome Powell und die Aussicht auf eine restriktive Geldpolitik zu einem rasanten Anstieg der Rendite geführt.
3. US-Dollar
Die US-Notenbank ist fest entschlossen, der hohen Teuerungsrate die Stirn zu bieten. Ausserdem profitiert der Greenback nach wie vor von seiner Rolle als sicherer Hafen. Der Euro hat sich nach dem Kurssturz bis in den Bereich unterhalb der Parität zum Schweizer Franken wieder erholt. Offensichtlich hat die Schweizerische Notenbank interveniert.
4. Gold
Der Run auf sichere Häfen hat nachgelassen. Davon betroffen war auch Gold. Neben dem nachlassenden Einfluss des Kriegs in der Ukraine auf die Anleger werden dem gelben Edelmetall auch steigende Realzinsen zusetzen.
5. Erdöl
Der Ölpreis bleibt vorerst sehr volatil. Aufgrund der auflaufenden Lieferausfälle der Opec-Länder dürfte es in absehbarer Zeit nicht zu einer Preisentspannung kommen.
Eine Einschätzung von Adriano Lucatelli, ausgewiesener Finanzexperte und Mitgründer sowie Geschäftsführer von Descartes Finance und Descartes Vorsorge. Die gemachten Prognosen und Aussagen über die Finanzmärkte widerspiegeln die persönliche Meinung von Adriano Lucatelli zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich jederzeit verändern. Verweise auf bestimmte Wertpapiere, Vermögensklassen oder Finanzmärkte dienen nur zu Illustrationszwecken und sollten nicht als Beratung oder Empfehlung in Bezug auf den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren verstanden werden.