Noch kein Tapering
Seit Jahresbeginn haben die Aktienmärkte deutlich zugelegt. Sowohl der US- als auch der Schweizer Aktienmarkt weisen ein Plus von 20% aus. Wir gehen aber davon aus, dass die Dynamik abnehmen wird und die Märkte etwas unruhiger werden.

1. Aktien
Ein Abverkauf der Aktienmärkte steht nicht an. Teuerungsängste und mögliche Gefahren, die von den Delta-Varianten ausgehen, könnten aber kurzfristige dämpfende Auswirkungen haben.
2. Obligationen
Am virtuellen Notenbanken-Treffen in Jackson Hole blieb die grosse Zinswende aus. Für eine Zinserhöhung bleibe noch Zeit. Angesichts der Verschiebung des Kurswechsels dürften die Zinsen deshalb auf niedrigem Niveau verharren.
3. US-Dollar
Der Greenback profitierte angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante und des daraus folgenden unsicheren Konjunkturausblicks von seiner Rolle als sicherer Hafen. Sobald die Fed ihre Anleihekäufe drosseln wird, dürfte der Dollarkurs weiter ansteigen.
4. Gold
Gold hat sich von seinem Taucher von Anfang August erholt und erfreut sich erneuter Nachfrage. Hauptgründe sind wiedererwachte Wachstumssorgen. Für Ende Jahr sind die Analysten jedoch skeptisch. Die Pläne der Fed, die geldpolitische Lockerung zurückzufahren, werden die Preise belasten.
5. Erdöl
Nicht nur die Opec+-Staaten erhöhen ihre Fördermengen ab September, sondern auch die Ölproduktion der USA steigt wieder an. Diese anhaltende Ausweitung der Produktion dürfte den Aufwärtstrend der Ölpreise zumindest kurzfristig dämpfen.
Eine Einschätzung von Adriano Lucatelli, ausgewiesener Finanzexperte und Mitgründer sowie Geschäftsführer von Descartes Finance und Descartes Vorsorge.

Die gemachten Prognosen und Aussagen über die Finanzmärkte widerspiegeln die persönliche Meinung von Adriano Lucatelli zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich jederzeit verändern. Verweise auf bestimmte Wertpapiere, Vermögensklassen oder Finanzmärkte dienen nur zu Illustrationszwecken und sollten nicht als Beratung oder Empfehlung in Bezug auf den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren verstanden werden.